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kommen. Und es verging kein halbes Jahr, bis die Männer
mit den Knochenmasken das erste Mal in der Nähe der Stadt
gesehen wurden.«
»Ihr habt diesen Teufelskult gegründet, um euch an Theo-
wulf zu rächen?« fragte Tobias ungläubig.
Katrin schüttelte beinahe zornig den Kopf. »Es ist kein
Teufelskult«, antwortete sie heftig. »Es mag dir schwerfallen,
es zu glauben, Tobias, aber sie glauben an Gott wie du und
ich, nur auf eine andere Weise. Sie predigen nicht Gottlosig-
keit, sondern sagen sich nur von der Kirche los, weil sie ihre
Macht ablehnen, so wie sie jede Macht ablehnen, die den
Menschen verachtet.«
»Aber das tun wir doch gar nicht«, antwortete Tobias.
Katrins Augen füllten sich mit Trauer und Mitleid. »Du
vielleicht nicht, mein Freund«, sagte sie leise. »Es ist gleich,
ob es ein König oder ein Kaiser oder ein Papst ist, der her-
rscht, es gibt immer Herrscher und Beherrschte, und es gibt
immer solche, die schlagen, und solche, die geschlagen wer-
den. Sie wollten nicht mehr zu denen gehören, die geschla-
gen werden. Das war alles.«
»Aber sie hätten sich an die Kirche um Hilfe wenden kön-
nen«, protestierte Tobias.
»Das haben sie getan«, erinnerte Katrin. »Hast du verges-
sen, was ich dir über den Pfarrer erzählt habe? Sie haben ihn
angefleht, ihnen zu helfen, aber er hat sie davongejagt und
beschimpft. Er war ein korrupter alter Mann, der auf seine
Weise ebenso an der Macht hing wie Theowulf.«
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Katrin schwieg plötzlich, und Tobias glaubte in einen
Sandini Sammlung
Mahlstrom der Gefühle geraten zu sein. Er hieß es nicht gut,
er akzeptierte es nicht einmal, aber er verstand, warum die
Menschen von Buchenfeld so gehandelt hatten. Es waren
stets die Geknechteten und Ärmsten, die der Verlockung
einer neuen, falschen Religion am leichtesten erlagen. Und
- so ketzerisch sein eigener Gedanke ihm vorkam - waren
es am Anfang der Christenheit nicht auch die Armen gewe-
sen, die Besitzlosen und Sklaven, die den Worten des Herrn
als erste Gehör schenkten?
Er verscheuchte den Gedanken beinahe entsetzt und gab
Katrin mit Blicken zu verstehen, daß sie weitersprechen
sollte.
»Es wurde immer schlimmer«, berichtete Katrin. »Nach-
dem der Pfarrer geflohen war, wurde Theowulfs Terror
unerträglich. Vielleicht gab es einen Verräter im Ort, der
ihm erzählte, was vorging, vielleicht spürte er auch einfach
den Widerstand, der sich allmählich gegen ihn bildete. Er
mordete und brandschatzte schlimmer denn je, und
dann . . .«
». . . brachten sie ihn um«, sagte Tobias, als Katrin nicht
weitersprach.
Sie nickte.
»Warst du dabei?« fragte er.
»Nein. Ich habe die ganze Geschichte erst später erfahren.
Als ich nach Buchenfeld kam, war alles schon vorbei. Ver-
kolt hat sie mir erzählt. Sie kamen in der Nacht zum Schloß
und erschlugen den Grafen und alle, die bei ihm waren. Die
Leichen warfen sie in den Brunnen im Burghof und mauer-
ten ihn zu. Du hast ihn gesehen.«
Tobias nickte. Sein Blick huschte über den See und all die
Toten, die darin schwammen. »Aber wie kommen sie hier-
her?«
Katrin hob wieder die Schultern. »Der unterirdische
Fluß«, sagte sie. »Er führt vom Brunnen hierher. Aber das
wußte damals niemand. Sie schütteten den Brunnen zu und
versiegelten ihn. Niemand konnte ahnen, was geschah.«
Tobias schauderte. Wieder suchte sein Blick die verwesten
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Körper im Wasser. Die Geschichte, die Katrin erzählte, war
vielleicht nicht nur die Geschichte eines schrecklichen
Tyrannen, der ein ebenso schreckliches Ende gefunden hatte,
Sandini Sammlung
sondern auch die Geschichte einer Rache, die die Toten an
ihren Mördern nahmen.
»Es muß Jahre gedauert haben, bis sie hierhergetrieben
worden sind«, fuhr Katrin fort. »Aber dann wurde der See
zu dem, was er heute ist. Das Gift kroch langsam weiter und
verpestete die Erde auf Meilen im Umkreis.«
»Weiß Theowulf davon?« fragte Tobias.
»Von diesem See?« Katrin nickte. »Ja. Aber was nutzt es
schon? Er kann nicht hierherkommen und sie fortschaffen.
Sie zu berühren bedeutet den Tod.«
Tobias dachte schaudern an das, was ihm Derwalt erzählt
hatte. Er war nur ein einziges Mal in das verdorbene Wasser
dieses Sees gestürzt, und doch hatte diese flüchtige Berüh-
rung ihn sterbenskrank gemacht.
»Dann werden wir auch sterben«, murmelte er.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Katrin. »Vielleicht ja, viel-
leicht nein . . . Hast du Wasser geschluckt?«
Tobias nickte langsam, aber dann fiel ihm ein, daß er sich
erbrochen hatte. »Wenn sich deine Wunde nicht infiziert,
kommst du vielleicht mit dem Leben davon«, sagte Katrin.
»Es liegt allein in Gottes Hand, was weiter geschieht.«
»In Gottes Hand . . .« Die Worte klangen ihm wie bitterer
Hohn. Für eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander
in der unheimlichen, grünen Dunkelheit, und doch waren
sie weiter voneinander entfernt als je zuvor in ihrem Leben.
Tobias fühlte sich sehr einsam.
Dann erhob sich Katrin und kroch auf Händen und Knien
auf ihn zu. Ihre Hand ergriff seine Rechte. Ihre Haut war
feucht, bedeckt mit dem dickflüssigen, giftigen Wasser des
Sees, und obwohl er den raschen Schlag ihres Herzens durch
die Haut hindurch spüren konnte, glaubte er für einen
Moment, eine Tote zu berühren.
»Aber wie konnten sie all diese Jahre hindurch unentdeckt
bleiben?« fragte er. »Wie konnte er Theowulfs Platz einneh-
men, ohne daß es jemand merkte?«
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»Graf Theowulf - der wirkliche Theowulf - war ein
Mann ohne Freunde. Er verließ selten sein Schloß, aller-
höchstens, um auf die Jagd zu gehen oder hierher in die
Stadt zu kommen. Kaum jemand außerhalb seines Landes
kannte ihn von Angesicht zu Angesicht.«
Sandini Sammlung
»Großer Gott«, murmelte Tobias mit geschlossenen
Augen. »Das ist ... Wahnsinn, Katrin. Ihr mußtet wissen,
daß es nicht gutgehen konnte. Früher oder später mußte
jemand den Schwindel durchschauen.«
»Ja«, sagte Katrin. »Früher oder später mußte es gesche-
hen. Aber die Menschen denken selten an das Morgen, wenn
sie heute ums Überleben kämpfen müssen, Tobias. Und viel-
leicht waren ihnen fünf Jahre Freiheit den Preis wert, den sie
eines Tages bezahlen müssen.«
»Verkolt?« Tobias öffnete die Augen, richtete sich mühsam
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